Sportverletzungen


sportverletzungen
(Foto: Edward Morgan)

Sportverletzungen sind Verletzungen, welche sich Freizeit- und Leistungsportler bei der Ausübung ihres Sportes zuziehen. Jährlich verletzen sich in der Schweiz 400 000 Personen im Sport (Quelle bfu 04.09.13)! Auf 10 000 Verletzte sterben im Sport 3 Personen. 91 000 Personen verletzen sich beim Ausüben einer Wintersportart, 84 000 beim Fussball. Trotz all der Risiken beim Sport, überwiegen die positiven Aspekte. Inaktivität ist eines der grössten Probleme unserer Zeit. Laut WHO sterben pro Jahr 3.2 Millionen durch körperliche Inaktivität (siehe auch Sport und Gesundheit).


Die häufigsten Sportverletzungen

Muskelkrampf

Muskelkrämpfe treten meist während oder nach extremer (ungewohnt langer oder intensiver) Belastung auf. Ein extremer Flüssigkeits- und Elektrolytmangel begünstigen Muskelkrämpfe.
Das Dehnen der verkrampften Muskulatur, wie es immer wieder im Profi Sport Bereich zu beobachten ist, ist nicht unproblematisch. Im Krampfzustand ist der Muskel weniger durchblutet und damit in seiner Dehnbarkeit eingeschränkt, so dass durchaus eine Muskeldehnungsverletzung die Folge sein kann. Besser wären ein Elektrolytausgleich und muskelentspannende Massnahmen wie Wärme oder leichte Massage.

Muskelkater

Muskelkater bezeichnet den Bewegungsschmerz, welcher meistens einen Tag nach ungewohnten muskulären Beanspruchungen auftritt und nach einigen Tagen spontan verschwindet. Durch sehr hohe oder ungewohnte Belastungen entstehen im Muskel kleine Risse (Mikrotraumata). Die Entzündungen, die durch die Risse entstehen, führen nach etwa 12 bis 24 Stunden zu Dehnungsschmerzen.
Einzig Wärmebehandlung (Sauna, warmes Bad) kann den Schmerz mildern und die Genesung beschleunigen, da die Durchblutung der Muskeln gesteigert wird.

Muskelzerrung (=Muskelüberdehnung)

Eine Zerrung der Muskulatur kommt im Sport häufig vor, z.B. bei extremer Überdehnung angespannter Muskulatur. Bei einer Zerrung sollte man sofort Kälte anwenden: Eis, Wasser, während ca. 20 Minuten, nach 3-4 Std. wiederholen. Nach 48 Std. wechselt man zur Wärmebehandlung. Der Sport darf erst wieder bei Schmerzfreiheit aufgenommen werden.

Muskelfaserriss - Muskelriss

Diese beiden Verletzungsformen unterscheiden sich lediglich in der Anzahl der gerissenen Muskelfasern voneinander. Typisch für diese Verletzung ist der plötzlich einschiessende Schmerz, der von dem Betroffenen als Stockschlag oder Messerstich charakterisiert wird. Wie bei der Muskelzerrung wird auch hier zuerst gekühlt und ein Druckverband angelegt. Die Genesung kann 5-6 Wochen lang dauern.

Luxation

Die Luxation entsteht durch ein gewaltsames Auseinanderziehen des Gelenkes über das physiologische Mass der Gelenkbeweglichkeit hinaus. Bei einer Luxation bleiben die Gelenkflächen in ihrer verschobenen Stellung. Über 50% der Verrenkungen betreffen das Schultergelenk. Weiter sind häufig die Finger, der Ellbogen oder die Kniescheibe betroffen.
Die Behandlung sollte nur durch Fachkräfte geschehen und nicht durch Laien. Bei jungen Patienten wird vielfach eine Frühoperation durchgeführt, um erneute Luxationen zu verhindern. Sport ist bei normalem Heilungsverlauf nach ca. sechs Wochen wieder möglich.

Ruptur

Be Rupturen handelt es sich um einen kompletten Riss eines Gewebes. Betroffen sind besonders die Bänder der Gelenke, da sie nur wenig elastisch sind. Man unterscheidet dabei drei Grade der Verletzung: die Banddehnung, den Bandanriss oder Bandabriss. Erste Hilfe Massnahmen sind dabei Kühlung, Entlastung und Hochlagerung.

Verletzungen des Kniegelenks

Verletzungen im Kniebereich betreffen besonders die Seitenbänder, die Kreuzbänder und die Menisken. Von den Seitenbändern wird durch eine erzwungene X-Bein-Stellung meistens das Innenband verletzt. Ist das Band vollkommen gerissen, ist eine Operation unumgänglich. Bei einer Innenbandverletzung ist oft auch der innere Meniskus mit betroffen, da er mit dem Innenband verwachsen ist. Er ist deshalb auch viel öfters von Verletzungen betroffen als der äussere Meniskus. Ist der Meniskus an- oder gerissen, ist eine Operation fast unumgänglich. Da dieses Gewebe kaum durchblutet ist, wächst es nicht mehr von alleine zusammen.
Kreuzbandrisse entstehen in 2/3 der Fälle durch ein Verdrehen des Gelenks infolge von Hängenbleiben mit dem Schuh ohne Fremdeinwirkung, weiter aber auch durch eine Gewalteinwirkung auf das gestreckte Knie.
Der Bandriss ist oft als "Knacken" hörbar. Das verletzte Knie zeigt dann den sog. "Schubladeneffekt". Meist ist hier eine operative Behandlung nötig, um dem Gelenk die nötige Stabilität zurückzugeben. Durch einen gezielten Muskelaufbau kann aber eventuell einen Operation verhindert werden, besonders wenn nur ein Kreuzband gerissen ist.

Verletzungen des oberen Sprunggelenks

Von den zahlreichen Bändern, die das Sprunggelenk mit dem Schien- und Wadenbein verbinden, sind am häufigsten die äusseren Seitenbänder von Verletzungen betroffen. Diese Verletzung tritt besonders häufig bei Spielsportarten, Lauf- und Sprungdisziplinen auf. Je nach Schweregrad der Verletzung besteht die Behandlung in der Anwendung der ‚PECH’-Regel (siehe weiter unten) in einer Ruhigstellung oder einer Operation. Im Falle eines knöchernen Ausrisses des Bandes ist eine Operation unumgänglich, ansonsten wird heute die konservative Behandlung vorgezogen. Untersuchungen zeigten, dass das Aussenband von selbst wieder zusammenwächst und die Reissfestigkeit genau gleich ist, wie wenn es operativ vernäht wurde.

Fraktur

Knochenbrüche kommen im Sport häufig vor, speziell in Sportarten mit intensivem Körperkontakt. Je nach Einwirkung der Gewalt unterscheidet man verschiedene Arten von Knochenbrüchen. Durchbricht das abgebrochene Ende des Knochens die Haut, wird die Verletzung als offener oder komplizierter Bruch bezeichnet.
Bei richtiger Behandlung kann der Knochen wieder genauso stabil werden wie vor dem Bruch, denn das Knochengewebe ist das einzige Gewebe des Körpers, das nicht durch Narbenbildung heilt, sondern dadurch, dass neues, gleichwertiges Knochengewebe die Bruchenden verbindet.

PECH-Regel

Die PECH-Regel (PECH für Pause – Eis – Compression – Hochlagern) wird bei Muskel- und Gelenkverletzungen empfohlen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Pause
Sofort nach der Verletzung sollte die Betätigung eingestellt werden. Das betroffene Körperteil sollte ruhiggestellt und weitere Belastung vermieden werden.

Eis
Durch Kühlung des betroffenen Körperteils mit geeigneten Kühlmitteln wird eine Verengung der Blutgefässe erreicht. Blutungen und Schwellungen werden vermindert. Der Stoffwechsel im Gewebe wird durch die Kühlung verlangsamt, ein Gewebeschaden breitet sich demnach auch langsamer aus. Des Weiteren lindert die Kälte den Schmerz in der betroffenen Körperregion. Eis und Kältepackungen sollten niemals auf die nackte Haut gelegt werden, da es zu Kälteschäden kommen kann.

Compression
Ein umgehend angelegter Kompressionsverband verlangsamt die Ausweitung von Blutungen und Schwellungen.

Hochlagern
Das verletzte Körperteil sollte hochgelagert werden, wenn möglich über Herzhöhe. Dadurch wird der Rückfluss des Blutes verbessert bzw. der tatsächliche, statische Blutdruck an der Verletzung verringert. Die Schwellungen und die damit verbundenen Schmerzen verringern sich. Es dringt weniger Blut in das umliegende Gewebe.
Diese Massnahmen können sofort von dem Patienten oder einem helfenden Laien durchgeführt werden, sind jedoch in der Regel keine abschliessende Versorgung oder Therapie, sondern die vorläufige Erstversorgung einer offensichtlich nur leichten Verletzung.
Quelle: de.wikipedia.org


Prävention

Aufwärmen

Aufwärmen im Sport ist ein MUSS. Die aufgewärmte Muskulatur ist weniger verletzungsanfällig. Ausserdem wird durch das Aufwärmen die Koordination, die Präzision, die Beweglichkeit und die Aufmerksamkeit verbessert. Mehr Infos zum Aufwärmen..!

Starke Muskeln - SUVA Sport Basics

Sport Basics ist eine Kampagne der SUVA, welche sich vor allem an BallsportlerInnen richtet. Das Präventionsprogramm für Fussball, Handball, Basketball, Volleyball, Unihockey und andere Sportarten will durch gezielte Kräftigungsübungen den Körper vor Verletzungen schützen.


Aufgaben

Fragen zum Text

Notieren Sie alle Antworten auf ein Blatt Papier!

  1. Nennen Sie die Ursache von Muskelkrämpfen.
  2. Nennen Sie die Therapie bei Muskelkater.
  3. Nennen Sie die unmittelbare Therapie bei Muskelzerrungen.
  4. Welche Gelenke des Körpers sind anfällig auf Luxation?
  5. Dürfen Sie eine Luxation behandeln?
  6. Erste Hilfe Massnahme bei Bandverletzungen.
  7. Wie entsteht häufig ein Kreuzbandriss (Knie)?
  8. Wofür steht die Abkürzung PECH?
  9. Früher wurden fast alle Aussenbandrupturen des Sprunggelenkes operativ behandelt heute vorwiegend konservativ. Weshalb?


Quellen:


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