Doping im Sport


Das Geständnis

"Haben sie je verbotene Substanzen zur Leistungssteigerung genommen?"
"Ja."
"War Epo eine?"
"Ja."
"Haben sie auch Eigenblutdoping oder Bluttransfusion genutzt?"
"Ja."
"Haben sie andere verbotene Substanzen wie Testosteron, Kortison oder Wachstumshormone genommen?"
"Ja."
"Haben sie bei allen sieben Tour-de-France-Siegen verbotene Substanzen und Eigenblut genommen?"
"Ja."
"Ist es überhaupt möglich die Tour siebenmal hintereinander ohne Doping zu gewinnen?"
"Ich glaube nicht."

Das Geständnis des weltbesten Radsportlers ging Anfang 2013 um die Welt. Lance Armstrong hatte alles gewonnen, was es im Radsport zu gewinnen gab. Leider erreichte er seine Ziele nur indem er betrog und zu unerlaubten Mitteln griff.

Versuch einer Definition

Unter Doping versteht man die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung von unerlaubten Methoden zur Steigerung der (meist sportlichen) Leistung. Dies ist im Sport weitestgehend verboten, da die für den Sportler häufig mit dem Risiko einer Gesundheitsschädigung einhergehende Anwendung von Dopingmitteln zu einer ungleichen Chancenverteilung im sportlichen Wettbewerb führt. (de.wikipedia.org/wiki/Doping)

Verbotene Wirkstoffe


Stimulanzien

Beispiele für Stimulanzien sind Amphetamine, Ephedrin und Koffein. Die chemischen Strukturen von Amphetamin oder Ephedrin sind ähnlich den körpereigenen Hormonen Adrenalin und Noradrenalin. Stimulanzien wirken auf das zentrale Nervensystem und steigern die motorische Aktivität. Die Nebenwirkungen von Stimulanzien sind Stresssymptome und dauerhafte Aggression. Bei der überhöhten Einnahme von Stimulanzien reagiert das körpereigene Warnsystem nicht mehr, und alle restlichen Körperreserven werden verbraucht, ohne dass der Athlet dies bemerkt. Dies führt dann zu starker Erschöpfung, Ohnmacht und im Extremfall auch zum Tod.

Narkotika

Die häufigsten Narkotika sind Morphin, Heroin und Methadon, welche entweder aus dem Opium, welches aus Schlafmohn gewonnen wird, produziert oder vollständig synthetisch hergestellt werden. Narkotika wirken schmerzunterdrückend und werden kurzfristig als Schmerzmittel nach Operationen oder als Dauertherapie bei sehr schweren Erkrankungen wie Krebs verabreicht. Im Sport werden Narkotika für verschiedene Zwecke missbraucht. Sie finden wegen ihrer beruhigenden Wirkung auf den menschlichen Organismus in Sportarten wie Golf und beim Sportschiessen ihre Anwendung.

Anabolika

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Unter Anabolika werden in der Regel anabole Steroide verstanden. Fast alle anabolen Steroide sind Derivate (Abkömmlinge) des männlichen Sexualhormons Testosteron (auch reines Testosteron zählt zu den Anabolika). Wird von aussen Testosteron zugeführt, nimmt die Muskelmasse zu, ohne dass Körperfett eingelagert wird. Eventuell wird das vorhandene Körperfett sogar verringert. Somit sind anabole Steroide interessant für Sportarten, bei denen die Muskelmasse ausschlaggebend ist, für die Schnellkraft. Beispiele sind Lauf, Weitsprung und Gewichtheben, auch Bodybuilding.
Anabole Steroide kommen mit vielen Nebenwirkungen daher. Männer werden eventuell „weiblicher“, denn wenn in ihrem Körper zuviel Testosteron vorkommt, wird er teilweise in das weibliche Sexualhormon Östrogen umgewandelt („aromatisiert“). Die Brustdrüsen können wachsen, eine weibliche Brust entsteht (Gynäkomastie), es werden weniger Spermien produziert, die Hoden schrumpfen. Ausserdem produziert der Körper weniger eigenes Testosteron oder stellt dies bei dauernder Zufuhr sogar ein.
Frauen werden hingegen „männlicher“: Die Brust bildet sich eventuell zurück, eine Glatze entsteht, Barthaare wachsen, der Kehlkopf wächst und sorgt für eine tiefere Stimme, die Klitoris wächst. Jugendliche erleben möglicherweise weniger Wachstum. Weitere häufige Nebenwirkungen sind Bluthochdruck, Akne, Haarausfall, verschlechterte Leberwerte, Verletzungen an Bändern und Sehnen, Reizbarkeit, Depressionen und Halluzinationen.

Diuretika

Diuretika sind die einzigen Dopingsubstanzen, die keine Leistungssteigerung, sondern viel eher eine Minderung der Leistung des Athleten hervorrufen. Beispiele für verbotene Mittel sind Acetazolamid, Furosemid und Mersalyl. Anwendung finden Diuretika in Sportarten mit Gewichtsklassen wie Judo und Ringen, bei denen der Sportler unbedingt sein Gewicht halten muss, da er bei Wettkämpfen sonst nicht startberechtigt ist. Zwischen Wiegen und Wettkampf füllt der Sportler die Verluste wieder auf und ist so leistungsfähiger als seine Konkurrenten. Im Bodybuilding finden Diuretika meist ihre Anwendung, um das im Unterhautfettgewebe gespeicherte Wasser loszuwerden, da möglichst viele Muskelpartien des Athleten erkenntlich sein sollen.
Starke Diuretika sind in der Lage, in wenigen Stunden einen starken Wasserverlust herbeizuführen, der eine Gewichtsverringerung von ein bis drei Kilogramm mit sich bringen kann. Durch die schnelle Dehydratisierung gehen dem Körper viele Mineralstoffe verloren. Dies schwächt die Leistung des Sportlers und kann zu Muskelkrämpfen und Nierenschäden führen.

Peptid- und Glykoproteinhormone

floorballPeptid- und Glykoproteinhormone sind alle körpereigene Eiweisse. Dazu gehören HGH, Corticotropin und Erythropoetin. Es treten als Nebenwirkung Verformungen in Teilen des Körpers auf.
Corticotropin, auch unter der Abkürzung ACTH bekannt, reguliert die körpereigene Produktion von Cortisol und kann zu Euphorie führen. ACTH verursacht den Abbau beziehungsweise die Umverteilung körpereigener Energiereserven in Form von Fett und Zucker und fördert Infektionen durch die Unterdrückung der Entzündungsreaktion des Körpers.
Durch die Einnahme von Erythropoetin (EPO) steigt die Anzahl der roten Blutkörperchen im Blut stark an. Dies hat zur Folge, dass mehr Sauerstoff im Blut transportiert werden kann. Dadurch steigt die Ausdauer des Athleten, was im Radsport, bei Marathonläufen und im Skisport genutzt wird. Erst vor kurzer Zeit wurde eine Methode gefunden, die den Gebrauch dieses Hormons eindeutig nachweisen kann. Heute ist es möglich, EPO durch einen Urintest nachzuweisen. Als Nebenwirkungen von EPO sind Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) und eine Veränderung der Fliesseigenschaften des Blutes bekannt. Das Blut wird zähflüssiger, wodurch die Gefahr erhöht wird, dass es die Herzkranzgefässe verstopft und der Athlet einen Herzinfarkt erleiden kann. Feine Äderchen (Kapillaren) im Gehirn oder in der Lunge können ebenfalls nicht mehr versorgt werden, was das Risiko eines Infarktes oder Schlaganfalls beträchtlich erhöht.

EPO und Blutdoping

Erythropoetin (EPO) gilt (neben dem erlaubten Kreatin) als die absolute Modedroge im Sport, vor allen im Ausdauersport.
Unter Blutdoping versteht man die Verabreichung von Vollblut oder von Zubereitung, die rote Blutkörperchen enthalten. Durch diese Massnahme wird die Erythrozytenzahl im Blut erhöht. Die Sauerstofftransportkapazität wird somit verbessert. Bekannt ist das eigentliche Blutdoping (Transfusion von Eigen- oder Fremdblut mit vermehrten roten Blutkörperchen) seit den Olympiasiegen 1972 des finnischen Langstreckenläufers Lasse Virén, dem solche (damals auch noch nicht verbotenen) Bluttransfusionen unterstellt wurden.

(Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Doping)

Verbotene Methoden


Seit dem 1. Januar 2003 werden verbotene Methoden zum ersten Mal genauer in den Dopingregeln beschrieben. Sie werden in drei Gruppen unterteilt: die Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff sowie Gendoping und Wirkstoffe, die bestimmten Einschränkungen unterliegen.

Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff

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Die Leistungsfähigkeit vieler Sportler ist von deren Ausdauer abhängig und diese wiederum von der Sauerstoffzufuhr in den Muskeln. Eine Methode, die Transportfähigkeit des Blutes für Sauerstoff zu erhöhen, ist das Blutdoping. Dabei wird nach einem Höhentraining, nach dem sich mehr rote Blutkörperchen im Blut befinden als üblich, eine grössere Menge Blut entnommen. Dieses Blut wird gelagert und dann kurz vor einem späteren Wettkampf in den Körper des Athleten transfundiert. Dadurch hat er eine vermehrte Anzahl von roten Blutkörperchen im Blut und seine Leistung steigt. Somit kann die zunächst leistungsschwächende Blutentnahme weit vor einen wichtigen Wettkampf vorgelagert werden. Diese Methode ist direkt nicht nachweisbar, so lange es sich um transfundiertes Eigenblut und nicht um Fremd- oder Tierblut handelt.
Des Weiteren sind auch alle anderen Methoden und Wirkstoffe verboten, die die Sauerstoffaufnahmekapazität steigern. Ein Grenzfall ist das Training in Unterdruckkammern, wie es in der DDR in den 1960er und 70er Jahren aufgrund der Reisebeschränkung vollzogen wurde. Durch den Unterdruck entsteht ein ähnlicher Effekt wie im Höhentrainingslager. Eine Abwandlung dieser Methode sind die sogenannten „Norwegerhäuser“. Hierbei handelt es sich um Häuser, die vollständig luftdicht abgeschlossen (und unter Luftunterdruck gesetzt) werden können. Dieser Methode bedienten sich in den 1980er und 90er Jahren viele skandinavische Ausdauersportler wie zum Beispiel Langläufer.

Gendoping

Das Verbot des Gendopings besagt, dass jegliche Verwendung von Zellen, Genen und deren Bestandteilen untersagt ist, sofern sie die sportliche Leistung erhöhen können.

Wirkstoffe, die bestimmten Einschränkungen unterliegen

Zu dieser dritten grossen Gruppe des Dopings gehören zum Beispiel Alkohol und Cannabis. Alle internationalen Sportfachverbände haben in Übereinstimmung festgelegt, dass sowohl Alkohol- als auch Cannabistests durchgeführt werden dürfen und deren positive Ergebnisse Sanktionen mit sich bringen können. Des Weiteren sind lokale Betäubungen nur erlaubt, wenn sie kein Kokain als Wirkstoff enthalten und eine medizinische Untersuchung zu Grunde liegt, welche die Notwendigkeit bestätigt. Jedoch ist die schriftliche Mitteilung über die Diagnose, die Verabreichungsdosis und die Art der Verabreichung notwendig.
Der Einsatz von Corticosteroiden ist ebenfalls nur beschränkt zugelassen. Corticosteroide sind entzündungshemmende Medikamente. Eine lokale Anwendung der Entzündungshemmer an Haut, Ohr, Auge und Gelenken sowie die Inhalation sind erlaubt. Erfolgt eine Behandlung mit diesem Wirkstoff bei Wettkämpfen, ist eine schriftliche Mitteilung an die Wettkampfleitung erforderlich. Betablocker sind Wirkstoffe, die nur beschränkt zulässig sind. Sie verhindern Nervosität und wirken beruhigend auf Herz und Kreislauf. In Sportarten, in denen Ruhe und Konzentration eine grosse Rolle spielen, sind Betablocker deshalb verboten. Der Sportler selbst hat die Aufgabe, zu überprüfen, ob einer dieser eingeschränkten Wirkstoffe in seiner Sportart oder seinem Land verboten sind.
(Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Doping)

Die anabolen Steroide stellen im Doping wohl das grösste Problem dar. Sie werden von Sportlern in bestimmten Trainingsphasen eingesetzt. Werden sie dann rechtzeitig vor dem Wettkampf abgesetzt, so sind nach einer bestimmten Zeit keine Spuren mehr nachweisbar. Daneben gehen Athleten, welche anabole Wirkstoffe nehmen auch ein sehr hohes gesundheitliches Risiko ein!

Dopingkontrollen

Es gibt zwei Arten von Dopinkontrollen:


Welche Medikamente sind auf der Dopingliste?

Bei antidoping.ch hat man Zugriff auf die Schweizer Medikamentendatenbank. Dort kann man seine Medikamente auf Doping überprüfen:

Medikamentendatenbank

Zusatzmaterial (fakultativ)

Doping bei der Tour de France

Er war der grösste Star der Tour de France – und zugleich ihr grösster Betrüger. Der Fall des Lance Armstrong war hart und tief, als er im Oktober 2012 seine sieben Tour-Siege aberkannt bekam – wegen systematischen Dopings. Doch der spektakulärste war bei Weitem nicht der einzige Dopingfall der Tour.
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Multiple Choice Aufgaben

Lösen Sie die Multiple Choice Aufgaben.

Wählen Sie die richtige Antwort aus

Frage 1

Welche Gefahr geht von Diuretika aus?

Nierenschaden
Verlust des Augenlichts
Bluthochdruck


Frage 2

Zu welcher Wirkstoffgruppe gehören die folgenden Symptome:
Schrumpfung der Hoden, verringerte Spermienproduktion, weibliche Brustbildung

Narkotika
Anabolika
EPO


Frage 3

Sind Betablocker verboten

nein
nur in bestimmten Sportarten, in denen Aggression und Schnelligkeit eine grosse Rolle spielen
nur in bestimmten Sportarten, in denen Ruhe und Konzentration eine grosse Rolle spielen


Frage 4

Die Nebenwirkungen von EPO sind:

Demenz
Bluthochdruck, Verstopfung der Herzkranzgefässe
Kammerflimmern


Frage 5

Welche Dopingmethode hat Lance Armstrong jahrelang praktiziert?

Morphin
Amphetamine
Eigenblut (Blutdoping)


Frage 6

Welches Medikament ist im Wettkampf verboten:

Ephedrin
Ponstan
Alcacyl


Frage 7

Weshalb ist Doping im Sport verboten?

Weil es zu teuer ist
Weil es unfair ist
Weil es die Drogenmafia unterstützt


Frage 8

Ist das Höhentraining verboten

ja
nein
ja ab einer Höhe von 2000m über Meer


Frage 9

Die Einnahme von Anabolika bewirkt

eine Abnahme der Muskelmasse
eine Zunahme des Körperfettes
eine Zunahme der Muskelmasse


Frage 10

Koffein gehört zur Wirkstoffgruppe der

Amphetamine
Stimulanzien
Diuretika


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Quellen:

antidoping.ch
sportunterricht.de
sportunterricht.ch
wikipedia.org
antidoping agentur de
antidoping agentur at
highfive.de

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